Danke Wien!
Auf Wiedersehen Wien, willkommen zurück. Nun bin ich bereits seit vier Wochen wieder zurück in der Schweiz. Wie schnell verging die Zeit?
Am Freitag, 24. Juli, bin ich aus meiner schönen Wohnung in Wien ausgezogen. Das Auto voll bepackt, machten mein Mami und ich uns auf den Weg zurück in die Schweiz, mit je einer Übernachtung in Salzburg und Innsbruck sowie einer Besichtigung des Schloss Ambras.
In beiden Städten war ich noch nie und die kurzen Stopps auf der Heimfahrt haben mir einen tollen ersten Eindruck verschafft. Besonders Salzburg hat mir sehr gefallen!
Nun bin ich wieder auf der Buchenegg und arbeite in der Langmatt. Mitte September beginnt das Herbstsemester an der Uni Zürich, worauf ich mich sehr freue. Doch ich kämpfe immer noch etwas mit Wien-Abschiedsschmerz. Mich hier wieder einzuleben und Wien loszulassen, fällt mir schwerer als erwartet.
Wenn ich gefragt werde, wie mein Austauschsemester war, wird meistens erwartet, dass ich enttäuscht bin, wie alles gelaufen ist, dass es ein blödes halbes Jahr war.
Zugegeben, mein Semester in Wien verlief anders als geplant. Niemand hat erwartet, dass wir einen globalen Lockdown erleben werden. Doch trotz diesen speziellen Zeiten habe ich meinen Aufenthalt in Wien unglaublich genossen!
Also, wie war es? Wie war Wien?
Wunderschön! Es war perfekt unperfekt.
Die Zeit war wie ein Traum. Surreal. Als hätte man einen Pausenknopf gedrückt.
33 Tage habe ich 24/7 in meiner Wohnung verbracht und komplett isoliert gelebt {im Rückblick erscheint mir das gar nicht so lange}. Nur für den wöchentlichen Einkauf im Spar, Billa oder Denn’s Bioladen habe ich das Haus verlassen. Ich habe mit Yoga begonnen {Danke Nathi, Aylin und Reni!}, meditiert, viel für die Uni gearbeitet, gekocht, gelesen, reflektiert, nachgedacht… Ich habe die Zeit alleine genossen und mich nie einsam gefühlt. Dank Whatsapp, Facetime, Zoom, Instagram und Co. habe ich mich mit meinem Liebsten immer verbunden gefühlt.
Ab dem 14. April wurden die Bundesgärten wieder geöffnet und ab 1. Mai wurden auch die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben. Nach und nach haben Geschäfte, Museen, Restaurants und Cafés wieder geöffnet. Ein Wien, das langsam wieder zum Leben erwacht. Natürlich alles mit Maskenpflicht (in Wien hat ab 1. April allgemeine Maskenpflicht gegolten).
Ich habe ab Mitte Mai dann noch sehr viel von Wien und Umgebung {touristenfrei} gesehen, was sich auch ein bisschen in meinem Blog widerspiegelt hat. Ich konnte sogar fast alle Museen besuchen, die ich auf meiner Liste hatte.
Das Semester hat mir gezeigt, dass ich gut alleine klarkommen kann. Ich bin stolz auf mich, dass ich so entspannt auf die Situation reagiert habe, mich entschieden habe, in Wien zu bleiben und dass meine mentale, wie körperliche Gesundheit so gut mitgemacht hat.
Es ist erstaunlich wie schnell ein Ort, eine Wohnung, eine Strasse, ein Viertel oder sogar eine ganze Stadt zu einem Zuhause werden kann. Ich habe mich in Wien wohl und sicher gefühlt. Ich bin mit schwerem Herzen gegangen. Die Zeit, die ich in dieser Stadt verbringen durfte, hat mich Vieles gelernt, mich wachsen lassen. Ich hoffe, ich kann das alles mitnehmen in das „richtige “ Leben in Zürich und mir vor allem die Allein-Zeit auch hier {ohne schlechtes Gewissen} schaffen.
Vielen Dank mein wunderschönes Wien, für Alles.
xx Linda
PS: Obwohl meine Zeit in Wien nun zu einem Ende gekommen ist, werde ich die Website mit dem Blog voraussichtlich noch behalten und vielleicht immer mal wieder etwas publizieren. Wie ihr vermutlich bereits bemerkt habt, habe ich sie dafür nun zu postcards from linda unbenannt.