Frühling in Wien
Der Frühling in Wien war bis anhin wie aus dem Bilderbuch.
Das Wetter war ein Traum, fast nur Sonnenschein und kaum Regen, Temperaturen um die 20 Grad und die ganze Stadt ist erblüht und ergrünt. Zugegeben, der Frühling 2020 verläuft etwas anders als gedacht. März und April waren seltsame Monate, aber mir kam die erzwungene Entschleunigung eigentlich ganz gelegen, und neben ein paar wenigen Tiefs ging es mir sehr gut während dieser Zeit.
Schlossgarten Schönbrunn
Ich habe 46 Tage Lockdown im Wiener Servitenviertel verbracht und erlebe nun das Entstehen einer neuen Normalität in dieser Stadt. Noch immer ist das Tragen einer MNS Maske und das Abstandhalten zu anderen Menschen Pflicht, aber daran gewöhnte man sich schnell und gerade das Abstandhalten finde ich sowieso gut.
Seit 1. Mai wurden die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben und Schritt für Schritt werden die verschiedenen Betriebe wieder geöffnet {falls euch der genaue Plan der Österreicher interessiert schaut hier}.
Ich habe bereits viele kleine Geschäfte entdeckt und mich als Gartenbesucherin etabliert. Ganz treu der romantischen Vorstellung verbringe ich die warmen Nachmittage lesend in den verschiedenen Parks {leider aber mit Prüfungsliteratur und nicht mit dem Roman, den ich eigentlich gerne lesen würde, also doch nicht ganz so romantisch...}.
Nur die Uni bleibt zu. Der Präsenzunterricht wird für dieses Semester nicht mehr aufgenommen. Das heisst, unsere Klassen finden weiterhin online statt, ebenso auch die Prüfungen. Trotzdem habe ich mich nach langem hin- und herüberlegen dazu entschieden, hier zu bleiben bis im Sommer, so wie es auch geplant war. Ich werde diese Möglichkeit so schnell nicht wiederhaben und deshalb Wien so lange auskosten wie es nur geht!
Ab Mitte Mai dürfen auch die Museen wieder öffnen. Jedes Museum hat ein eigenes Öffnungsdatum, das heisst, zwischen 15. Mai und 1. Juli eröffnet fast jede Woche ein weiteres Museum. Ich freue mich! Natürlich steht ein Besuch bei Cézannes Le Clos normand in der Albertina ganz zuoberst auf meiner Liste.
Paul Cézanne, Le Clos normand (Die Bäume), 1882, Öl auf Leinwand, 50 x 65 cm, Albertina, Wien, Sammlung Batliner.
Unbekannter Maler, Der Feldhauptmann Graf Hans von Rechberg, 1461/64, Öl auf Lindenholz, 33,4 x 25,7 x 1,3 cm, Kunsthistorisches Museum Wien.
Dass ich nun auch meine Seminararbeit zum Porträt von Hans von Rechberg, welches im Kunsthistorischen Museum hängt, inklusiv ausgiebigem Originalstudium abschliessen kann, freut mich sehr.
Es wird spannend, in den nächsten Wochen ein touristenfreies Wien erleben zu können und zu beobachten, wie die Menschen mit den verschiedenen Massnahmen umgehen werden.
Ich hoffe euch geht’s allen gut. Fühlt euch gedrückt.
xx Linda
Immer mit Mund-Nasen-Schutzmaske unterwegs… (Maske made by Patricia, sie nimmt auch Bestellungen an. Bei Interesse bei mir melden).
